Stil: Episch
#### I. Erwachen der Morgen
In sanften Schleiern grau und blau,
Erheben sich die Gipfel sacht,
Die Welt erwacht aus tiefem Tau,
Der Tag erstrahlt in neuer Pracht.
Ein leises Raunen zieht vorbei,
Ein Wispern durch das Tal so weit,
Der Wind erzählt von Freiheit frei,
In stiller, karger Einsamkeit.
#### II. Die Mittagsruh‘
Die Sonne gleißt auf Fels und Stein,
Ein funkelndes, kristallenes Meer,
Die Zeit scheint hier verloren, rein,
Umhüllt von schweigendem Gewehr.
Im steilen Abgrund, tief und klar,
Liegt Ruhe in der Schatten Schoß,
Ein Falkenruf, so wunderbar,
Verklingt in sanftem Echo bloß.
#### III. Der Abendhauch
Die Dämmerung legt ihren Schleier,
In Purpur, Gold und Aschenglut,
Die Gipfel tragen Kronen heuer,
Der Tag verstummt in stiller Flut.
Im Zwielicht gehüllt, der Berge Chor,
Ein Lied von urtief’ Stille singt,
In Herz und Geist dringt es empor,
Wo Majestät und Frieden klingt.
#### IV. Ewige Nacht
Der Mond erhellt die dunkle Macht,
Ein silberner Schatten überzieht,
Die Berge thronen in tiefer Pracht,
Wo Träume und die Zeit entflieht.
Die Sterne flüstern leis‘ von Ewigkeit,
Ihr Licht ein zartes, fernes Band,
Verwoben in der Welten Geleit,
In stillen Bergen, fremd und grand.
In dieser Stille, weit und rein,
Birgt sich des Lebens zarter Kern,
Die Berge lehren uns, allein,
Den Klang des Universums gern.