Das Klagelied der Vergänglichkeit – Klassisch

Stil: Klassisch

Im Dämmerlicht der Zeit, wo Schatten tanzen,
Ein leises Lied der Tod beginnt zu klingen,
Die Töne schleichen, kaum zu fassen,
Doch tragen sie die Seele auf den Schwingen.

Wenn blasse Nebel sich wie Schleier hüllen,
Und Sterne sterbend in der Ferne glüh’n,
Erhebt sich aus den Tiefen, wild und stillend,
Ein Klang, der folgt den Spuren im Vergeh’n.

Wie Herbstblätter, die vom Baum sich lösen,
So streift der Tod durch welkes, müdes Land,
Die Farben bleichen, während Winde bösen
Verkünd’gen stumm der Ewigkeit Gewand.

Die Blumen, einst im Frühlingsglanz erblühend,
Verblassen nun, von Schatten sanft umarmt,
Ihr Duft verweht, zu Staub und Asche fühlend,
Von kühlen Händen bleich und ganz entwaffn’t.

Des Todes Lied, es trägt ein fernes Sehnen,
Ein Ruf, der lockt die müden Seelen heim,
In Wellen schlägt es auf das Herz, voll Tränen,
Ein Fluss, der fließt, vereint mit Pein und Reim.

Oh, wenn der Mond aus dunklem Reich erwacht
Und silbern malt das Antlitz der Natur,
Erklingt ein Hauch von stiller, klarer Macht,
Die Friede säht und eine sanfte Spur.

Im Wechselspiel der Zeiten unentwegt
Verhallt sein Lied in zarter Melodien,
Die Trauer führt und Hoffnung doch bewegt,
Denn Leben muss in Tod stets neu erblühen.

Und so erfüllt vom Klang der stillen Nacht,
Versteh’ das Herz das Lied der weiten Welt,
Der Tod, der alles Schöne leise tragt,
Ist nur ein Tor, das neues Leben hält.

In diesem Lied der Trauer, voller Pracht,
Erklingt die Wahrheit, rein und ungeheuer,
Das Sterben weicht dem neuen Morgengrauen,
Und Hoffnung blüht aus Asche, wie ein Feuer.

Denn aus dem Klagelied der Ewigkeit
Entspringt das Leben in seinem höchsten Tun,
Ein Tanz aus Licht und Schatten, ungeteilt,
Und wir sind Teil der Melodie, die ruht.

★★★★★