Stil: Ruhig
Im Nebelgrau erhellt ein Schein,
Sankt Martin reitet ganz allein.
Die Kälte klirrt, der Wind so scharf,
Ein Bettler friert, sein Blick ist starb.
Der Mantel, schwer aus edlem Tuch,
Wird halb geteilt, ein mächtig‘ Bruch.
Der Hufschlag hallt auf kaltem Stein,
Ein Flammenlicht bricht in ihn ein.
Kerzen flimmern, Laternenlicht,
Kinder singen von der Pflicht.
Zu teilen, wo die Not entfacht,
Die Wärme schenkt in kalter Nacht.
Gänse schnattern, die Legende lebt,
Ein Heldenmut, der niemals bebt.
In einfachem Gewand, so rein,
Zieht Martin in die Herzen ein.
Ein Hauch von Hoffnung, Glanz des Lebens,
Ein Vorbild, das uns zeigt vergebens,
Dass Teilen mehr als Glaube schenkt,
Ein Licht, das alle Sterne lenkt.
So wandeln wir im Fackelschein,
Ein heilig‘ Band aus Brot und Wein.
Die Weisheit, die Sankt Martin lehrt,
Hat uns mit Liebe tief genährt.
Erinnert euch, beim Mantelbruch,
Im Flammenlicht, ein feierlich‘ Spruch:
So wie der Mantel uns wärmt heut‘,
Teil‘ deine Wärme, dass niemand bereut.