Stil: Düster
In Nächten, da der Mond sein silbern Licht verhüllt,
wenn Schatten lautlos flüstern durch das stille Land,
erhebt sich leise aus des Herzens tiefem Grund,
ein Lied von seltner Stärke und von Geistes Hand.
Wie Wogen, die am rauen Fels der Klippe brechen,
so tobt die Angst oft in des Menschen stillem Sein.
Doch selbst im Sturm, wenn Ängste donnernd Worte sprechen,
erblüht die Seele kühn, um niemals still zu sein.
Gleich einer Eiche, die im Sturm die Krone neigt,
doch ungebrochen, fest im Erdengrunde ruht,
so ist der Mut der Seele, der sich sanft verneigt,
doch nie zerstört, noch gibt er auf den alten Mut.
Durchs Dickicht dorn’ger Zweifel bahnt sie sanft den Pfad,
wo Hoffnung keimt, die wie ein schwacher Funken glimmt,
und mit dem Morgenrot, das neuen Tagnaht hat,
erblüht der Mut, der durch die Dunkelheiten schwimmt.
Ein Leuchtfeuer der Liebe, stark und ungezähmt,
hält sie im Herzen, auch wenn Welten wanken, beben.
Die Seele unerschrocken durch die Stürme zähmt,
um mit dem Sturm die Tänze wild und frei zu weben.
Im Spiegelsee der Sehnsucht, wo die Träume wohnen,
sieht sie zum Horizont und hebt die Flügel weit,
um neue Welten, neue Träume dort zu krönen,
wo Wagnis lockt und Chancen blühen, ungestreit.
So wandelnd durch die Zeit, die niemals still verweilt,
zeigt sich die Seele in des Lebens Farbenpracht.
Ihr Mut gleicht einem Stern, der ewiglich verweilt,
ein leuchtend Licht in tiefster, sternenloser Nacht.
Denn Mut der Seele ist kein Aufschrei, laut und wild,
doch sanft und stark, ein Puls in leisen, tiefen Tönen.
Er wächst aus Stille, Freiheit, die sich selbst erfüllt,
und lässt den Menschen seine eig’ne Größe höhnen.
O Seele, die im Takt des Lebensrads beständig schwingt,
nimm diesen Mut und lass ihn niemals dir zerbrechen.
Denn aus den Tiefen, wo das alte Lied erklingt,
erhebt sich Kraft, die selbst den dunklen Sturm kann sprechen.