Stil: Symbolisch
In der tiefen Nacht, so still und klar,
Wenn der Mond seine silberne Bahn zieht,
Erklingt ein Ruf, so alt und wahr,
Ein Flüstern, das durch die Schatten flieht.
Die Sterne, Zeugen der Ewigkeit,
Blitzen wie Tränen im kalten Licht.
Sie erzählen von der Vergänglichkeit,
Und vom Tod, der leise spricht.
Ohne Angst, im nächtlichen Kleid,
Steht er da, am Rande der Zeit.
Wie ein Freund, der geduldig wartet,
Bis die Seele sich ihm offenbart.
Manch Herz, verwundet und voller Schmerz,
Kann seine Stimme nicht länger meiden.
Es sehnt sich nach Ruh‘, nach einem Gegengewicht,
Zum Tage, der von Qualen vollgeschrieben.
Der Tod, in seiner stillen Majestät,
Verspricht dem Leid Erlösung, eine Rast.
Doch der Ruf ist nicht ein Ende jeder Welt,
Sondern ein Schritt auf einer neuen Fahrt.
Er ist der Wind, der durch Äste singt,
Das Flüstern der Blätter im Herbst.
Er ruft nicht, um zu zerstören alles Ding,
Sondern um zu trösten die gepeinigte Seele.
Und wenn die Zeit gekommen ist,
Erfüllt von reifen, gelebten Tagen,
Dann ist der Ruf kein schmerzhaftes Ende,
Sondern ein sanftes, friedliches Vergehen.
In der Stille, die dem Ruf folgt,
Finden wir endlich was uns fehlt:
Tiefe Ruhe, die das Herz erhellt,
Ein letzter Kuss, im Nebel der Zeit.