Der Ruf nach Vergessen – Bildhaft

Stil: Bildhaft

Im Schattenreich der alten Zeit,
Wo Nebel über Feldern schweben,
Ruht das Herz in Einsamkeit,
Durch Träume leise aufzuheben.

Der Mond, ein blasser Zeuge bloß,
Verhüllt in Schleiern sanfter Nacht,
Vergessen ruft er, leise groß,
Mit stillem Glanz durch dunkle Pracht.

Durch Fluren zieht der Duft von Moos,
Ein süßes Sehnen in der Luft,
Die Winde flüstern: „Lass mich los“,
Im Klang des wehmutsvollen Rufs.

Ein Meer aus Echos längst vergangen,
Stürzt wie Wellen in das Herz,
Ein Lied, das nie gesungen,
Ein verborgenes, verbittertes Schmerz.

Die Sterne fallen, einer nach dem andern,
Wie Tränen aus der Himmelshaut,
In diesem Traum des stillen Wandern
Verblasst der Funke, der vertraut.

Die Stimmen, die einst laut erklangen,
Verblassen ach so schnell dahin,
Wie Schatten, die von Wänden prangen
Im blassenden Tag mit sanftem Sinn.

Ein Licht entfacht im tiefen Dunkel,
Ein Flackern fern, ein blasser Schein,
Und über allem liegt der Funkel,
Der Ruf nach Frieden, klar und rein.

Vergessen will das Herz nun hegen,
Befreit vom schweren Klagelied,
Durch Auen führt der zarte Regen,
Und Frieden blüht, wo Schatten mied.

Oh, stille Nacht, die Hoffnung trägt,
Durch deine kalten Arme schweifen,
Lass mich ruhen, bis der Tag sich regt,
Und neue Träume sich vertreiben.

Ein Streif von Licht durchdringt den Schleier,
Die Dämmerung küsst sanft den Morgen,
Vergessen fließt in blauer Feier,
Ein Neubeginn, von dir geborgen.

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