Die Kraft des Todes – Leicht

Stil: Leicht

In der Stille, wo die Schatten weben,
Wo das Licht der Welt sich hebt und senkt,
Verbirgt sich jene Macht, die Leben
Und Sterben gleichermaßen lenkt.

Die Feder des Gevatters schwebt,
Ein Hauch, ein Flüstern – kaum zu spüren,
Und dennoch ist es, dass er hebt
Die Schleier, die das Dunkel zieren.

Er ist die Grenz‘ des Seins, das Tor,
Das Keiner je durchschreiten kann
Zurück. Und wo er geht hervor,
Beginnt der Seelen letzter Bann.

Doch ist er mehr als nur das Ende,
Ein Übergang, der alles heilt,
Ein Glanz, ein Strahl in dunkler Brände,
Der Offenbarung uns ereilt.

Die Kraft des Todes, sanft und stark,
Ein Fluss, der stetig weiterfließt,
In seiner Tiefe birgt er arg
Und Trost zugleich, der nie verschließt.

Im Angesicht der großen Leere
Erblüht das Leben neu im Sein,
Ein ewiger Kreis, der sich nicht nähre
Vom Schmerz allein, denn er bleibt rein.

So blick‘ ich auf das Leben hin,
Mit offenen Armen, tief und weit,
Denn wo des Todes Kräfte zieh’n,
Erwacht die Hoffnung allezeit.

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