Stil: Episch
In der Dämmerung, wo Schatten tanzen,
Breitet sich die Stille aus,
Wie ein endloses Meer, ein fernes Glanzen,
Die Einsamkeit der Welt, die schweigende Braus‘.
Ein Wind, der durch die Blätter flüstert,
Erschüttert die Ruhe kaum,
Wie ein einsamer Reisender, der wandert,
Durch einen endlosen Traum.
Die Stadt erstrahlt in kaltem Licht,
Straßen aus stummen Steinen,
Wo Hoffnung scheint, doch nie versiecht,
In den kalten Herzen der weinenden Seelen.
In den Fenstern der Häuser, die leblos sind,
Flackern Lichter wie Sternenstaub,
Spiegeln die Sehnsucht im zitternden Wind,
Der durch die Gassen zieht, so trüb und so taub.
Ein einsamer Vogel schreit in die Nacht,
Sein Echo verhallt im Raum,
Geboren aus Tränen, aus schimm’rnder Pracht,
Verfliegt er, verloren, ein flüchtiger Traum.
Die Stille wird schwer, trägt die Zeit fort,
Wie ein Boot auf ruhigem See,
Ungesagte Worte, unbestimmter Ort,
Verwehen im Nichts, wie Nebel im Klee.
Die Augen der Sehnsucht auf dunklen Wegen,
Suchen Halt im Herzen der Welt,
Finden nur Schatten, die Nacht bewegt sich verlegen,
Und hüllt alles ein in ihr samtenes Zelt.
So geht die Einsamkeit durch die Gassen,
Ein unsichtbares Wesen, ein stiller Gesang,
Hinterlässt eine Spur, die wir kaum fassen,
Doch sie spiegelt die Welt, tief und lang.
In dieser Stille, dieser unendlichen Weite,
Liegt eine Wahrheit, die keiner versteht,
Eine Einsamkeit, die die Welt durchschreitet,
Ein Gefühl, das für immer besteht.