Stil: Nachdenklich
Wenn der Tag sich still verneigt,
und die Sonne heimwärts zieht,
wandert Dunkelheit sogleich,
durch die Räume, leis und lieb.
Im Schleier weicher Schwärze,
zieht sie durch das stille Land,
legt sich sanft auf müde Herzen,
wie ein freundlicher Gewand.
Mit dem Flüstern tausend Stimmen,
kommt sie durch die Wälder weit,
bringt den Tieren leise Träume,
und der Welt die Abendzeit.
Über Wiesen, über Straßen,
schwebt sie wie ein sanftes Tuch,
sie verbirgt die schweren Fragen,
schreibt auf Himmel, Nachtgedruck.
Jede Ecke, jeder Winkel,
taucht in ihr so zart versteckt,
wo zuvor das Tageslicht war,
ist nun Schatten, wohlbedeckt.
In der Stadt, die Lichter flimmern,
halten tapfer sie die Nacht,
doch die Dunkelheit mag wandern,
bis der Morgen neu erwacht.
Und so zieht sie, stumm und weise,
mit dem Herzschlag der Natur,
bringt die Ruhe auf die Reise,
die der Seele sanftes Kuren.
Wenn der Morgen dann erwacht,
zieht sie weiter, Stück für Stück,
bis der leuchtend helle Tag
hebt den Schleier noch zurück.
Eine Wanderin in Stille,
ist die Dunkelheit, die zieht,
hüllt die Welt in sanfte Fülle,
bis der neue Morgen siegt.