Stil: Symbolisch
In jenen Stunden, wo die Welt sich neigt,
Und leiser wird der Tag, wie sanfter Regen,
Da tritt die Stille, die im Schatten schweigt,
Durch unsre Seele, wie ein stiller Segen.
Im Dämmerlicht der ungeweinten Träume,
Wo Zeit und Raum zum Flüstern sich verziehen,
Da webt die Stille ihre weichen Räume,
Ein Hort des Friedens, unberührt von Mühen.
Es ist ein Tanz von Flüstern und Vergehen,
Ein Hauch aus unbekannten Welten, leis,
Wo alle Schranken sanft in sich verwehen,
Und das Gefühl sich löst vom Erdengreis.
Die Stille birgt die Kraft, um zu erheben
Die Zagheit, die sich schlägt mit dem Verstand,
Und in dem Herz, das einsam sucht nach Leben,
Entfacht sie leise ihren Glanz wie Brand.
Sie ist die Stimme, die das Lautsein meidet,
Die Klänge, die ein leiser Atem bringt,
Die Melodie, die ohne Laut begleitet,
Der Zauber, der im stillen Frieden singt.
Im Herz der Stille ruht die alte Weise,
Die Welt zu hören, ohne Laut und Schall,
Ein Netz aus Sternen, einem Traum ganz leise,
Ein Tropfen Glück im endlos weiten All.
Hier wird das Rauschen klarer Wellen Lieder,
Und jedes Schweigen spricht von tiefster Macht,
Und durch die Schwere hebt sich sanft hernieder
Der freie Geist, der friedlich in sich lacht.
So möge jene Stille uns umfangen,
Uns lehren, was das Leben stumm verspricht,
Dass wir im Schweigen neuen Mut erlangen,
Wo Dunkel weicht der Kraft des stillen Lichts.
Denn in der Stille liegt die Welt verborgen,
Ein Land, das keiner Karte sich bekennt,
Ein Ort, wo wir uns selbst erneuern sorgen,
Und wo die Seele ihren Frieden kennt.