Stil: Düster
In meinen Händen einst so fest,
Ein Smartphone, das mich nie verlässt.
Doch durch die Finger, leise, sacht,
Entglitt es mir in dunkler Nacht.
Im Taschenspiel und Alltagstreiben,
Schien’s ständig bei mir zu verbleiben.
Ein steter Freund, verlässlich, klug,
Gab Halt und Trost im Alltagsflug.
Verloren nun, ein leeres Streben,
Nach Pixeln, die Geborgenheit geben.
Es flüsterte mir Nachrichten leis,
Jetzt hallt die Stille, kalt wie Eis.
In Straßen suchend, Augen wach,
Der Hoffnungsschimmer wird zum Schmach.
Jeder Schatten, jede Biegung,
Erzeugt nur flücht’ge Täuschung.
Erinnerungen in digitaler Form,
Fotos, Momente, warm und enorm.
Sind nun wie Geister, unerreichbar,
So fern und doch begehrlich nah.
Die Hände greifen ins Nichts hinein,
Ein Geist in der Maschine soll’s sein.
Die Welt, einst klein in meiner Hand,
Zerfließt nun wie der feine Sand.
Doch aus der Leere wird Bewusstes,
Ohne Gerät wird’s Leben bewusstes.
Die Blicke heben sich empor,
Zum Himmel, weit, zu fernem Tor.
Das Flüstern der Natur, das Rauschen,
Das Singen der Vögel, das leise Lauschen.
Ein neuer Rhythmus, ungewohnt,
Doch in ihm Harmonie gewohnt.
Das digitale Band verloren,
Doch neue Freiheit wird geboren.
Die Welt im Blick, die Augen klar,
Begleitet von der Morgenstar.
So trauer‘ ich, doch find‘ auch Frieden,
Im einfachen, im neu Geschieden.
Verlor’n das Gerät, doch nicht den Sinn,
Denn neues Leben liegt darin.