Stil: Romantisch
In der Stadt der lärmenden Stimmen,
wo Schreie den Himmel durchziehen,
geht die Stille verloren, verrinnt,
wie Gänseblümchen im Winde fliehen.
Die Schritte hallen auf grauem Pflaster,
der Asphalt trägt das Echo schwer.
Selbst der Morgen ist kein Meister,
er bringt keine Ruhe mehr her.
Ein Kind, das lauthals fröhlich lacht,
zerschneidet das sanfte Schweigen.
Doch nachts, wenn die Welt erwacht,
versucht die Stille, sich zu zeigen.
Die Nachtluft flüstert leise Lieder,
die Straßen sind vom Licht verweht,
in Träumen finden wir sie wieder,
wo das Herz in Stille geht.
Ein fernes Meer rauscht in Gedanken,
eine Welle küsst den Strand.
Ein Vogel singt auf stillen Flanken,
die Welt, sie hält kurz ihre Hand.
Doch der Tag bricht an, ein Sturm,
der Kampf ist verloren, die Ruhe flieht.
Es folgt der Krach, der ewige Lärm,
es ist das Getöse, das sie besiegt.
Inmitten der Menschen Massen
bleibt die Stille ein stiller Traum,
ein Schatten, nicht zu fassen,
ein verlorener, herrlicher Raum.
Doch wenn der Mond am Himmel steht,
in der kühlen Nacht, die schweigend vergeht,
dann findet die Stille ihren Ort,
und trägt das Herz an einen stillen Hort.