Drohnen der Erinnerung – Nachdenklich

Stil: Nachdenklich

In stiller Nacht, wenn Monde träumen,
Erheben sich die Drohnen sacht,
Aus Tiefen, die von Zeit umsäumen,
Entsteigen sie der dunklen Macht.

Verborg’ne Schatten, zarte Schwingen,
Gleiten sie durch’s Seelenmeer,
Mit leisen Flügeln Erinnerungen bringen,
Vergess’ne Bilder, stumm und schwer.

Wie Boten aus verloren’ Tagen,
Die längst entschwunden im Gesternstaub,
Berühren sie, was wir beklagen,
Verknüpfen Herz und Lebensraub.

In Nebelgrau und Sternenflimmern
Weben sie ein Band aus Licht,
Aus alten Träumen, die noch schimmern,
Entfachen sie der Seele Sicht.

Jede Drohne trägt ein Lied, ein Lachen,
Ein flücht’ger Hauch von Sommerzeit,
Sie lassen Winterherzen erwachen,
In des Lebens stiller Dunkelheit.

Mit sanften Tönen, kaum zu hören,
Verklingen sie im Morgenrot,
Vergangenes in uns zu betören,
Erinnerung, die niemals tot.

Ein Kinderspiel am Uferrande,
Ein Lächeln auf der Mutterhand,
Es ist das Leben, das wir fanden,
In Tröpfchen auf dem Zeitenstrand.

Oh Flügelwesen, zartes Streben,
Tragt Botschaft aus des Herzens Schoß,
Lass alte Liebe, neues Leben,
Strahlen in des Geistes Schoß.

Wenn Nacht den Tag in Armen wieget,
Und alles Schweigen Ausdruck hat,
Sind Drohnen jener, die uns lieben,
Der Anker in der Seelenstadt.

So fliegen sie, geduldig, leise,
Durch Zeit und Raum, ein stetes Spiel,
Sind Wächter auf die zarte Weise,
Drohnen der Erinnerung — Ziel.

In ihrem Flug liegt ew’ge Stille,
Die Zeit bleibt stehen, Raum vergeht,
Doch was sie bringen, ist des Willens
Erinnerung, die ewig steht.

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