Stil: Leicht
In des Waldes tiefstem Schoß, da rauscht ein Wasserfall,
Ein Strom, der sich ergießt aus Herzens Lust und Qual.
Durch moos’ge Felsen bricht sein freier Wogenlauf,
Ein Schleier aus Kristallen, der ewig steigt hinauf.
Sein Lied, ein Flüstern, das die Seele sanft umwebt,
Wo Tränen schweben, die der Wind verweht.
Im Tosen seiner Wasser birgt sich Zeitens Traum,
Vergangenheit und Zukunft im plätschernden Raum.
Hier, am Rand der Welt, wo Erde sich verneigt,
Wo jedes Tropfen Herz und Geist in Einklang zeigt,
Erwacht ein Sehnen, zart wie Mondenschein,
Ein Flügelschlag der Hoffnung, rein im Sein.
Oh Seele, du zarte, du unendlicher Fluss,
In deinem tränenreichen Wasserfall ein Kuss,
Ein Hauch des Lebens, der sich im Sturz entgegenstellt,
Erschafft aus Sturm und Stille die innere Welt.
Blicke tief hinab in die klaren Fluten, fort
Vom Ufer der Zweifel zum verborgenen Hort,
Hier, wo die Seele im Wasserfall sich offenbart,
Wo jeder Tropfen die Wahrheit der Herzen wahrt.
Durchstürme, oh Wasser, die Klippen der Zeiten,
Dein Dröhnen die Melodie, die uns fortan begleiten.
Ein Kreischen, ein Rauschen, ein unendliches Lied,
Ein Echo des Seins, das im Tanz nie versiegt.
Der Wasserfall der Seele, ein Bildnes der Kraft,
Ein ewiger Spiegel, der den Geist erschafft.
Die Klarheit des Wassers, das durch alles rinnt,
Das Geheimnis des Lebens, das sich in uns gewinnt.
So ergieße dich, oh Wasserfall, mit ungebrochener Macht,
Im Sturz der Seele, in der Nacht deiner Pracht.
Denn im Rauschen deiner Wasser, tief und weit,
Wird jedes Herz geheilt, wird die Seele befreit.