Stil: Verspielt
In der Ferne klingt ein Lied,
von Wiedererkennen und Verstehn,
ein Sehnen, das die Seele zieht,
wo Farben sich in Träumen drehn.
Die Frage hängt im Ätherraum,
wer bin ich in der Weitenacht?
Ein Baum? Ein Stern? Ein stiller Traum?
Ein Bild, das niemand wirklich macht?
Durch Nebel geht der Wandrer stumm,
sein Herz voll Fragen, schwer wie Stein.
Inmitten all dem Weltgetumm,
wo kann er ruhn, er selbst zu sein?
Die Wurzeln tief im Erdengrund,
sie ziehen ihn, doch ziehen fort.
Ins Unbekannte, in den Bund
der Geister, die am fremden Ort.
Ein Flüstern spricht aus jedem Blatt,
aus jedem Tropfen Morgentau,
erzählt von Flammen, heiß und satt,
vom Finden in des Lebens Bau.
Die Suche formt der Seele Kleid,
macht stark, macht zart, wie Siegelwachs.
Im Spiegelbild der Einsamkeit
findet sich ein sanfter Reflex.
Doch mag das Herz in Zweifel stehn,
wer bin ich, wenn der Morgen graut?
Mit jedem Atemzug verwehn,
die Schatten, die den Geist erbaut.
So reift die Sehnsucht, leise, still,
nach jenem Ort im Lebens Traum,
wo Herz und Welt zusammenfalln –
das wahre Ich im Zeitensaum.