Stil: Episch
Wenn Abendrot die Wolken küsst,
Und Stille sich in Herzen schleicht,
Im dunklen Tal der Seele, Frist
Ein Schatten, der die Ruhe weich.
Der Zorn, ein wildes Feuer brennt,
Verzweiflung glimmt im Seelengrund,
Es flackert, doch das Licht erkennt
Die Wut in ihrem tiefsten Bund.
Wie Sturm und Wind, die Wogen treiben,
Ein Meer aus heißem, rotem Schmerz,
So jagen wilde Geister, bleiben
Gefangen in des Dunkels Herz.
Doch jede Flamme, die da schreit,
Findet einst ihr Ziel, ihr Fluch,
Lässt los die Angst, die nie verzeiht,
Und sucht im Schatten ihren Bruch.
Im Nachhall der Geduld, der Stille,
Verwandelt Dunkel sich zu Licht,
Ein tiefer Atem, voller Wille,
Zerbricht das Nachtgewand, das bricht.
So wandeln Schatten ihrer Wut,
Auf Wegen, die kein Taglicht kennt,
Sie suchen Flucht und wahre Glut,
Wo Friede sich ins Herz verrennt.
Der Schatten bleibt, doch wandert fort,
Im Licht, das zärtlich ihn umhüllt,
Ein Flüstern in des Lebens Hort,
Wo Zuversicht die Stille füllt.
Wut ist ein Fluss, der wild und breit,
Doch mündet still im Meer der Zeit.