Stil: Philosophisch
Im Schattenreich der Seele schwingt ein Funke,
Ein Licht, geboren aus der glühend heißen Flut,
Mit starren Augen in der Dunkelheit,
Sein Antlitz feuertrunken, das Licht der Wut.
Es lodert auf, entfesselt wie ein Sturm,
Der Wind der Empörung trägt es weit hinaus,
Mit Peitschenhieben reißt es sich vom Grund,
Und rüttelt wild am Käfig seines Haus.
Die Flammen züngeln, tanzen, brennen hell,
Ein gläsernes Herz in loderndem Gefecht.
Das Licht aus Zorn, es leuchtet, schafft und fällt,
In seiner Glut voll wilder Leidenschaft.
In einem Garten aus genährtem Schmerz,
Wo Dornen ranken um verknorpelt Holz,
Singst du, oh Licht, dein Lied der Unrast,
Ein Klagelied, ein Schrei des Überdrusses.
Doch aus der Asche sprießt ein neues Sein,
Ein keimendes Pflänzlein, ähnlich einem Traum,
Das Licht der Wut nicht nur zerstört und klagt,
Es schafft und formt aus Schmerz einen Raum.
Gleich einem Maler, dessen Pinsel bricht,
Zeichnet es Linien auf die Leinwand ein,
Mit Farben so intensiv, so wutentbrannt,
Erzählt es Geschichten von geglaubtem Schein.
Doch sanft umschließt dich auch der Rosenschleier,
Der lieblich sich um deinen Zorn zerschlingt,
Und flüsternd spricht: „Du bist das Licht der Wahrheit.“
In seiner Reinheit die Stärke neu entspringt.
Und so, in dieser Helligkeit voll Glut,
Erblüht ein Morgen aus der Nacht der Qualen,
Das Licht der Wut, es kennt sein eigenes Lied,
Ein sturmesgleiches Singen, ohne Fragen.
Sei stark, oh Geist, im Schatten dieser Macht,
Die Zwielicht-Seele, die das Feuer trägt,
Es ist das Licht, der Zorn, die neue Kraft,
Die die verwund’ne Welt zum Wandel bewegt.
So endet nicht der Klang der Wut, oh nein,
Er schwingt und wandelt, wie ein Feuerball,
Er ist das Licht, das uns in Fesseln hält,
Doch gleichermaßen auch der Freiheit Ruf und Hall.