Stil: Tiefgruendig
In kalter Nacht, so klar und rein,
Erstrahlt der Mond im Silberschein.
Durch Straßen zieht ein Lichterschein,
Ein Reiter kehrt mit Mantel ein.
Ein karges Dorf, im Winterfrost,
Wo Menschen hungern, klagen, drost.
Ein alter Mann, so schwach und müd‘,
Im Schnee, er frierend, auf Hilfe biet‘.
St. Martin reitet, sieht das Leid,
Sein Herz erfüllt von Freundlichkeit.
Er hält an, blickt zu ihm hinab,
Teilt seinen Mantel, gibt von Hab‘.
Die Klinge blitzt im Mondesschein,
Zwei Teile nun, aus eins gemacht.
Der Bettler strahlt, in warme Hüllen,
Dankbar nimmt er an, die Huld zu füllen.
Die Lichter ziehen durch die Nacht,
Ein jeder hält sein Lichtlein sacht.
Laternen schwingen, Lieder klingen,
Kinderstimmen Freude bringen.
Erinnern uns, was wichtig ist,
Wenn Dunkelheit die Welt umschließt.
Ein kleines Licht, ein Akt der Güte,
Bricht Kälte auf, erhellt die Gemüte.
St. Martins Geste, klein und groß,
Ein Beispiel für des Lebens Los.
Teilen, helfen, warm ums Herz,
Heilt des Lebens Kälte, Schmerz.
So tragen wir sein Licht hinaus,
In die Welt, von Haus zu Haus.
Denn in dem Teilen liegt der Schein,
Der Winter’s Dunkel bricht zum Sein.