Licht im Schatten – Nachdenklich

Stil: Nachdenklich

Wenn die Nächte endlos scheinen,
Und der Morgen träge naht,
In der Dunkelheit des Weinens,
Wo die Seele bang und matt.

In der Ferne flüstert leise
Ein Versprechen, zart und klar,
Gleich dem Klang der Morgenweise,
Die einst sang ein unsichtbar.

Durch das Schweigen zieht der Atem
Einer alten Zuversicht,
Wie ein Baum in kahlen Saaten
Bricht er auf das Morgenlicht.

Graue Wolken, tief am Himmel,
Weben Schatten, dicht und weit,
Doch durchbricht der Hoffnung Schimmer
Diese Wand aus Einsamkeit.

Wie das Funkeln stiller Sterne,
Die in Abendröte blühn,
Ruft das Fernweh aus der Ferne,
Träume, die im Herzen glühn.

Aus dem Staub der alten Pfade
Steigt empor ein neues Sein,
Trägt der Winde sanfte Gnade
Über Schluchten, karg und klein.

Zwischen Dornen blüh’n die Blüten,
Unerschrocken, stolz und klar,
Wagen sich aus kalten Hüten
Mutig in das Licht, das war.

Hoffnung, die in Tiefen keimt,
Wie ein Samen warm im Grund,
Führt uns, wenn die Welt entsteint,
Zu dem Ort, wo neu beginnt.

So flieg, Gedanken, kühn und frei,
Klagelieder flieh’n der Zeit,
Denn im Herzen wohnt herbei
Eine Zukunft, stark und weit.

In den Schatten ruht die Stärke,
Und im Dunkel wacht der Traum,
Wie die Liebe in der Ferne
Blüht sie still im Lebensraum.

Die Tränen einer kalten Nacht
Werden zu Perlen, licht und klar,
Wenn die Hoffnung leise lacht
Und aufzieht der Morgen wahr.

Licht im Schatten, strahlend hell,
Bist du Flamme, die mir reicht,
Durch das Dunkel, fern und fäll,
Führst du mich zur neuen Zeit.

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