Lied der Wasserfall – Nachdenklich

Stil: Nachdenklich

Im Felsenreich, wo Schatten tanzen,
Da rauscht ein Lied, so klar und rein,
Ein Wasserfall, der stets im Ganzen
Vereint mit seinem silbernen Schein.

Die Tropfen singen, fallen nieder,
Ein Chor aus tausend Stimmen, licht;
Im steten Fall, im wilden Rieder,
Verkünden sie der Tiefe Pflicht.

Ein Tosen, das die Stille bricht,
Die Steine, glatt von Jahren, küssen,
Ein glitzernd Netz aus Perlgewichten,
Das nur des Mondes Strahlen wissen.

Der Wind, er trägt die Melodie,
Durch Wälder, die im Schlaf verweilen,
Ein sanftes Pochen, Harmonie,
Der Wasserfall im ew’gen Eilen.

Die Worte fließen, ohne Rast,
Ein Band aus Zeit, aus Raum gebunden,
Im Wasserfall, der niemals lasst,
Ein Lied, das fließt in tausend Stunden.

Und wenn der letzte Tag sich senkt,
Der Fels sich müde in die Nacht,
Dann bleibt das Lied, das niemand lenkt,
Ein Wasserfall in voller Pracht.

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