Migration der Dunkelheit – Leicht

Stil: Leicht

Wenn die Nacht den Tag verschlingt,
wandert Schatten über Land,
vertraute Lichtstrahlen ertrinkt,
schwarze Schleier, Hand in Hand.

Die Sonne flieht im wilden Tanz,
hinter Horizonte fern und weit,
des Mondes silberner Glanz
zieht durch das Himmelskleid.

Sterne schweigen, steh’n in Reih’n,
wie stumme Zeugen dieser Flucht,
über stille, dunkle Lein‘,
ein Flüstern aus der Tiefe sucht.

Der Wind, ein ruheloser Geist,
trägt Geheimnisse fort und fort,
durch das Dunkel, das uns vereist,
führt er uns zum neuen Ort.

Die Erde atmet schwer und tief,
in der Dämmerung umhüllt,
wo der Tag im Dunkel schlief,
ein Traum von Licht, das Nacht enthüllt.

Und in der Schwärze wächst das Sein,
aus Schatten wird ein Bild geboren,
die Dunkelheit zieht leis herein,
und neues Licht, das längst verloren.

So wandert Dunkel, stets auf Spur,
durch Welten und durch Zeitenreich,
ist Wandel, ist Natur pur,
im ew’gen Kreislauf – licht und bleich.

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