Stil: Nachdenklich
Die Lüfte schweigen, die Stille dehnt sich aus,
Ein Sehnen wächst, ein Ruf, der keine Ruhe kennt,
Im Herzen brennt ein wildes Feuer, ein Flammenkranz,
Der Sturm, der fernen Horizonte nennt.
Sehnsucht hängt wie schwere Wolken tief,
Im zärtlichen Spiel der Wellen das Meer sich wiegt,
Doch da, wo die endlosen Wogen heben sich empor,
Erwacht ein urgewaltiger Drang – die Erde biegt.
Oh Wind, der ungezähmt den Himmel trägt,
Verrate mir die Sprache des aufbrausenden Lichts,
Das durch die nächtlich schwarzen Schleier bricht
Und mir von Freiheit, fern und unbezwungen, spricht.
Die Bäume neigen sich und flüstern leise,
Ihr Wurzelwerk umklammert fest die Erde,
Doch ihre Kronen sehnen sich nach Tanz und Reise,
Nach dem Sturm, der kühnen Seele Herde.
Ein Lied erhebt sich, tief aus der Brust,
Es formt sich in der Enge der erstickenden Ruh,
Ein Ruf, der in die Nacht hinaus sich stürzt,
Ein Lied der Freien, jenseits der bekannten Flur.
Oh Sturm, du Flucht aus der gleichmäßigen Zeit,
Dein Dröhnen ist die Hymne des Entfliehenden,
In deinen Armen trennt sich Angst von Mut,
Und durch das Toben finden wir das Ruhende.
Der Himmel zieht sich düster über Land und Meer,
Die Welt erzittert unter deinem mächtigen Schritt,
Doch in der Wildnis, die dein Wesensmarkt gebiert,
Erkennen wir den Aufgang neuen Lichts.
Der Ruf nach Sturm, ein weites, aufgewühltes Lied,
Das Herz, ein Schiff, das dich zum Hafen sucht,
Und an den Ufern, wo das Chaos still verglüht,
Liegt Hoffnung, die nach neuen Wegen schlucht.
In deinem Hauch, oh Sturm, da atmen wir,
Erkennen uns in deinem wilden Spiel,
Das gleiche uns verleiht und uns entfesseln kann,
Im Ruf nach Sturm, im Herzen still und kühn.