Ruf nach Wald – Düster

Stil: Düster

#### Strophe I: Sehnsucht

Im Herzen brennt ein stiller Schrei,
Ein Flüstern, zart, von Moos umhüllt,
Wo Bäume rauschen, kühn und frei,
Und Erdgeruch die Luft erfüllt.

Die Sehnsucht zieht, die Wurzeln tief,
Nach Blatt und Zweig, nach frischem Grün,
Wo Einsamkeit in Schatten schlief,
Und Stille sang in leisem Tun.

#### Strophe II: Begegnung

Es lockt der Pfad, der stille Weg,
Der sich verlor im Blättermeer,
Wo Tannennadel, Zweig und Steg
Von Zeit erzählt, von Mensch und mehr.

Ein Knistern unter schwerem Schuh,
Ein Lied, das durch die Kronen weht,
Hier findet Ruh, wer Rast sucht zu
Dem Puls, der seitlich sanft vergeht.

#### Strophe III: Verschmelzung

Die Seele taucht hinab, versinkt
In grünem Dämmer, still und weit,
Wo kühle Luft den Geist umfängt,
Und jedes Blatt von Ewigkeit.

Ein Herz, verwoben mit dem Hain,
Verlässt den Lärm der Welt, der Stadt,
Erhebt sich hoch, ein Baum zu sein,
Ein Flüstern in der Abendglut.

#### Strophe IV: Heimkehr

Doch auch der Ruf des Waldes schwindet,
Die Zeit, sie drängt, die Erde ruft,
Im Wellenklang, der sich verbündet
Mit Mensch und Baum, mit Luft und Duft.

So kehrt zurück, wer Wald bewohnt,
In’s Taglicht dieser Welt zurück,
Doch bleibt im Herzen eingebohnt
Der Wald, der Ruf, der Traum, das Glück.

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