Stil: Spirituell
Ein Flüstern, ein Drängen aus Tiefen der Nacht,
Ruf nach Wald, wo das Alte erwacht.
Wo die Bäume als Zeugen der Zeit,
In stiller Umarmung bergen das Leid.
#### I. Erwachen
Morgendunst schmiegt sich an rauen Stamm,
Kreis der Amsel, ein seltsamer Bann.
Lichte Gestalten in Grün und in Braun,
Durch das Geäst zieht ein heilig‘ Raun.
#### II. Ruf
Echo der Wipfel, gebrochener Laut,
Ein schattiger Schleier, der alles vertraut.
Kraftvolle Rufe, die Herzen ergreifen,
Ein Streben, ein Sehnen, ein unstillbar‘ Reifen.
#### III. Begegnung
Wo Moos den Boden weich bettet, – dort Rast,
Zwiesprache mit Schatten, die niemand mehr fasst.
Raunen der Eichen, der Buchen, der Fichten,
In diesem Geheimnis Verwobenheit dichten.
#### IV. Verwandlung
Im Klingen der Bäume, im Murmeln des Bach,
Verschmilzt das Herz mit dem wilden Gemach.
Ein Wandel vollzieht sich, tief und erregend,
Im Ruf nach dem Wald, der endlosen schweigenden.
#### V. Einklang
Geborgen im Dickicht, im Spiel der Natur,
Eins mit dem Ganzen, im ewigen Schwur.
Der Ruf nach dem Wald, ein Sehnsuchtston,
Klangvoller Einklang im Seelenmon.
So endet das Lied, das die Stille erfindet,
Im Herzen des Waldes, das alles verbindet.
Ruf nach Wald, in der Tiefe der Zeit,
Wohin kein Mensch mehr entkommen kann – weit.