Schatten der Vergangenheit – Melancholisch

Stil: Melancholisch

In Zeiten, die längst verklungen sind,
Wo das Netz noch ein Geheimnis war,
Mit Kabeln und klobigem Plünderwerk,
Träumte die Welt von einer großen Schar.

Die Modems pfiffen, ihr Lied war rau,
Ein Geduldsspiel, das die Tage füllte,
Ein wilder Tanz aus Bits und Bytes,
Der Geist der Technik die Luft enthüllte.

Die Monitore, groß und schwer,
Gaben Wissen in langsamen Tropfen preis,
Ein Schimmern aus Kathodenstrahlen,
Licht in der Dunkelheit, so kalt und weiß.

Postkarten waren der digitale Gruß,
In Foren fanden Gedanken ein Heim,
Langsame E-Mails, die Hoffnung brachten,
Ein Flüstern in der Datenleine.

Die Chatrooms füllten sich mit Leben,
Gespräche, einfach und zugleich tief,
Ein Ort, wo Herzen sich trafen,
Ein Fluss von Worten, der nie versiegt.

Mit Tastaturschlägen bauten wir Brücken,
Zu Unbekannten, die Freunde wurden,
Und in der Anonymität der Nacht,
Hofften wir, dass niemand uns störte.

Eine Welt aus Zahlen und Zeilen,
Ein Traum aus mehr als bloßem Sein,
Das Internet der Vergangenheit,
Ein leises Lied in unserem Verstand.

Wir erinnern uns an das Flackern,
An das Warten und an endlose Zeit,
Ein Netz aus Hoffnungen und Sehnsüchten,
Das niemals ganz vergeht, niemals verleiht.

Das Echo klingt im Jetzt und Hier,
Ein Flüstern von alten Tagen,
Das Internet der Vergangenheit,
Ein Schatz, den wir im Herzen tragen.

★★★★★