Stille der Zeit – Düster

Stil: Düster

In der Stunde, die kaum vergeht,
wo Schatten sanft den Raum umweben,
ruht die Zeit, die stille steht,
und der Atem scheint zu schweben.

Im Stillen wachsen tiefe Träume,
verhallen Schritte in der Luft,
gedämpft ertönen ferne Räume,
die Zeit webt leis im eignen Duft.

Ein Ticktack stumm, kein Klang, kein Laut,
die Welt im Pausenschlag gefangen,
die Uhr, die klopft, so oft vertraut,
in dieser Stille sanft verhangen.

In dieser Stunde ohne Eile,
wo Zeit die Schwingen leis entfaltet,
verweilt das Herz in süßer Weile,
ein Abendstern, der leis erkaltert.

Vergangenes gleitet still herüber,
mit sanfter Hand, die Seele streift,
die Zukunft ungewiss und trüber,
doch die Gegenwart, sie schweift.

Im Einklang mit des Kosmos Flüstern,
erzählt die Stille uns von Weite,
die Zeit, die nie vermag zu türmen,
sie schenkt uns Freiheit, nicht Geleite.

Oh Stille, du der Zeit Gewand,
in deinen Falten ruht das Leben,
ein Augenblick, der ewig stand,
in deinem Schoß, dem sanften Weben.

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