Stil: Symbolisch
In Nächten, wo der Mond so bleich,
Die Schatten flüstern leis und sacht,
Ruft die Seele nach dem Reich
Der Stille, die die Wunden tracht‘.
Vergessenstränen, bitter-süß,
Wie Raureif auf der Seelenhaut,
Ein Schleier, der die Angst vergießt,
Die dunklen Schreie sanft verstaut.
Oh, lass die Zeit den Schmerz verhüllen,
Ich flehe in das Sternenmeer,
Dass sich die Narben langsam füllen,
Und nichts von gestern bleibt noch schwer.
Doch hören kann ich, tief im Traum,
Den Ruf der Jahre hinter mir,
Wie Herbstlaub raschelt, fern und kaum,
Ein leises Echo, verlischt die Gier.
So sing ich leise, nachtgetönt,
Ein Lied, das still die Wunden wäscht,
Bis mich das Morgenrot versöhnt
Und alle Qual im Nebel löscht.
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