Verlorene Jahreszeiten – Ruhig

Stil: Ruhig

In kalten Schatten längst vergangener Tage,
Wo Sommerträume in der Dunkelheit zergehn,
Erklingt ein Flüstern in der stillen Klage,
Von Zeiten, die verloren, ungesähnt.

Die Blätter fallen, tanzen wie Gespenster,
Erröten, sterben, auf dem Boden still.
Ein Paukenschlag des Herbstes, der kein Fenster
Zurücklässt in dem rauhen Winterwill‘.

Und Winter trägt die Welt in starrer Schlinge,
Erfrierend jedes zarte Lebenslied.
Gebrochene Äste, in der Kälte Klinge,
Erdrücktes Hoffen, das kein Frühling sieht.

Wo einst der Frühling prangte, sich erhob,
In bunten Farben über grünen Hain,
Da liegt nun Asche, die Vergänglichkeit zerstob,
Kein Atemzug, kein noch so zartes Sein.

Der Sommer, golden, doch in Träumen nur,
Erschöpft die Seele, sucht nach einem Licht.
Verblasst die Strahlen in der Dämmerflur,
Die Dunkelheit, die jede Farbe bricht.

So wandern wir durch sterbende Gefilde,
Vergessen, was die Zeiten uns versprachen.
Im Herzen rührt ein unerschütterliches Bilde,
Von Jahreszeiten, die dem Wind entkamen.

Ein ewiges Suchen nach dem Paradies,
Das in der Tiefe unserer Sehnsucht ruht.
Verlorene Jahreszeiten, stiller Traum,
Ein süßer Schmerz, der uns im Herzen blut‘.

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