Verlorene Jahreszeiten – Symbolisch

Stil: Symbolisch

In der Ferne, wo die Schatten wohnen,
Verlieren sich die Jahreszeiten,
Wie Melodien, leise, ohne Ton,
In der Weite des Vergessens gleiten.

Der Frühling, einst ein grüner Traum,
Gebettet auf des Himmels Blau,
Das Blütenmeer, der Vögel Saum,
Vergessen nun in Nebelgrau.

Der Sommer, heiß und voller Glanz,
Mit Sonnenstrahlen, die uns küssen,
Ertrinkt im Fluss der Zeit, wie ganz
Verblasste Bilder im Erinnern müssen.

Der Herbst, ein Märchen aus Gold,
Die Ernte voller reifer Früchte,
Nun fehlt sein Farbenspiel so hold,
Verweht, als ob der Wind ihn flüchtet.

Der Winter, still und voller Ruh,
In weißen Decken tief geborgen,
Kein Frost erscheint, und keine Spur
Vom Schnee, der einst verzauberte Sorgen.

Vier Geister, die entschweben leise,
Verloren in der Dunkelheit,
Vergessene Tänzer ohne Gleise,
Ein Reigen, der nie wieder schreit.

Und in der Mitte, unser Herz,
Ein Kompass ohne Ziel und Bahn,
Getragen von vergangenem Schmerz,
Der Zeit entflieht, die niemals kam.

Doch lauschen wir der alten Lieder,
Die uns die Jahreszeiten singen,
Denn in ihrer Melodie, da wieder
Könnte neues Leben mit uns ringen.

So steht der Mensch, allein und still,
Im Wechselspiel der Zeit gefangen,
Während das verlorene Lied, das will,
Uns mit der Zukunft neu zu verfangen.

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