Stil: Nachdenklich
#### I. Einleitung
Im schattigen Schoß der alten Zeiten,
Wo Bäume flüstern, das Laub erzählt,
Ein Wald der Welt, von Moos umsäumten Weiten,
In dem der Herzschlag der Erde verhallt.
#### II. Die Bäume
Wipfel ragen, als Hände gen Himmel,
Tragend das Erbe der Ewigkeit,
Mit Rinden verwittert, im Flüstern ein Schimmer,
Von Geschichten tief aus Vergangenheits Kleid.
Die Eichen, die uralten Weisen im Kreis,
Ihr Flüstern klingt wie ein fernes Geläut.
Die Birken, im weißen und zarten Geweiß,
Sie tanzen im Wind, in flüchtiger Freud‘.
#### III. Der Boden
Der Boden ein Teppich aus weichem Moos,
Ein Mantel aus Nadeln, aus Blättern gewebt.
Hier breiten sich Pilze, vielstimmig, famos,
Und malen die Stille mit Farben, belebt.
Der Atem der Erde, in Nebel gehüllt,
Steigt sacht aus der Tiefe, ein leises Gebet.
Ein Schauer der Zeit, in der Dämmerung erfüllt,
Vereint sich im Duft, der die Schatten umweht.
#### IV. Die Lebewesen
Ein Hirsch, der das Dickicht mit Stolz durchschreitet,
Im Geweih trägt er Kronen geheimer Majestät.
Die Wölfe im Rudel, von Mondlicht geleitet,
Singen Lieder der Wildnis im stillen Gebet.
Und unter dem Blätterdach, verborgen und klein,
Huschen Füchse und Hasen durchs verworrene Reich.
Ein Netz voller Leben, sowohl wild als auch fein,
Ein Tanz der Natur, frei von Mensch und von Gleich.
#### V. Die Botschaft
O Wald der Welt, du Hüter der Flammen,
Die ewig in Seelen zu lodern vermögen.
Ein stiller Spiegel, der zeigt unser Verlangen,
Im Kreislauf des Lebens, in geborenem Segen.
Hier finden wir Frieden, im Schatten der Riesen,
Ein Flüstern der Ewigkeit, ein heimliches Ziel.
Die Wurzeln der Welt, die uns alle erschließen,
In deinem Geflecht, in deinem Spiel.
#### VI. Schluss
So lehnen wir, Menschen, in deinem Schoße,
Lassen uns führen von Geheimnissen alt.
Der Wald der Welt, er birgt uns, große,
Seine Weisheit, sein Herz, im grünen Gehalt.