Wasserfall der Seele – Philosophisch

Stil: Philosophisch

Im dunklen Wald, dort tief verborgen,
Wo Nebel sich im Traum verlieren,
Da rauscht ein Geist in sanften Wogen,
Der Wasserfall, von dem wir hier parlieren.

Ein Schleier aus gewebtem Schweigen,
Der Tropfen sanfte Lieder singt,
Hier finden selbst die stummen Zeilen
Ein Echo, das durch Zeiten springt.

In silbrigem, kristallenem Fließen,
Verhüllt er Schmerz und stille Qual,
Er wäscht die Wunden allen Wissens,
Verwandelt Dunkel in ein Lichtsignal.

Ein Regenbogen tanzt in Sprühnebelzungen,
Die Sonne küsst den kalten Stein.
Die Seele, einst von Ketten zersprungen,
Erblüht im Wasserglanz erneut zum Sein.

Hier fließen Träume, unverrückbar,
Ein Strom, der Zeit und Raum versöhnt,
Die Wassertropfen, zahm und wunderbar,
Malen Bilder, die die Hoffnung krönt.

Der Strom birgt Stärke, ohne Frage,
Er trägt uns, die gebroch’nen Scherben,
Er zeigt uns in der Flut der Tage,
Dass selbst das Dunkel kann vererben.

Erzählt von längst entschwund’nen Zeiten,
Von Herzen, die im Sturm gefroren,
Doch stets in Tiefen, ewig weiten,
Wird neues Leben neu geboren.

Verweilen wir am kühlen Rande,
Spüren die Kraft, die uns durchzieht,
Und schwören hier mit starkem Bande,
Dass auch der Schmerz zur Schönheit sieht.

Der Wasserfall der Seele rauschet,
Ein stetig Lied in uns’rem Sein,
Ein Klang, der alle Zweifel tauschet
Für Hoffnung und den Sonnenschein.

So fließen wir, wie stumme Bäche,
In diesem Strom aus Glanz und Licht,
Und finden in der Seele Flächen
Den Ort, der niemals je zerbricht.

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